HCM
 

HCM
Was ist das?

HCM steht als Abkürzung für Hypertrophe Cardiomyopathie. Es ist eine Erkrankung des Herzmuskels, welche bei Katzen als häufigste Herzerkrankung diagnostiziert wird. Die Wand der linken Herzkammer (Ventrikel) und die Papillarmuskeln verdicken sich und es kommt zu einer systolischen Vorwärtsbewegung der Mitralklappe. Dies führt auf Dauer zu einer Vergrößerung der linken Herzkammer und schließlich zum Tod durch Herzversagen auf drei Arten: plötzlicher Herztod (Katze fällt plötzlich tot um), Herzversagen (Herzrasen, beschleunigte Atmung, Kurzatmigkeit, Lungenödem und Pleuraerguss), Thrombenbildung (dabei kann es u.a. zu einer Lähmung der Hinterbeine kommen)

Forschung

Leider sterben und starben bereits viele Katzen an dieser Krankheit, denn bislang gab es nur die Möglichkeit das Herz der Tiere zu schallen, um die Erkrankung festzustellen. Dies zeigt sich jedoch erst dann, wenn die Krankheit schon zu krankhaften Veränderungen am Herzen geführt hat. Außerdem stellt die HCM-Ultraschall-Untersuchung nur den derzeitigen Zustand des Herzens dar und kann niemals ausschließen, dass das Tier nicht an HCM erkranken wird. Deshalb sollte diese Untersuchung jedes Jahr wiederholt werden.

Zum Glück ist es einer Forschergruppe in Ohio/USA gelungen eine Genmutation zu identifizieren, die die hypertrophe Kardiomyopathie bei der Katze verursacht. Es ist die Mutation im MYPBC3-Gen. Man kann somit schon beim Züchten darauf achten, dass man diese Genmutation ausmerzt. Dazu wird der Katze lediglich mit einem Bürstchen ein bisschen Schleimhaut abgetragen (Backenabstrich) oder Blut abgenommen.

Es gibt zwar noch eine große Anzahl weiterer HCM-Arten und nur wenn die Katze in Bezug auf dieses MYPBC3-Gen negativ ist, heißt es noch nicht, dass sie niemals an HCM erkranken wird, jedoch kann man durch den Gentest schon mal die eine Form der Erkrankung ausschließen.

Züchtern ist es nun möglich gezielter zu züchten und dem Thema Gesundheit mit mehr Vorsorge zu begegnen, denn das sollte doch eigentlich das größte Ziel eines jeden Züchters sein: GESUNDE Tiere zu züchten!!

Nachteile und Vorteile für die Zucht

Es ist leider nicht zu vermeiden, dass durch die neue Forschung auch eine Menge Züchter einen großen Teil ihres Bestandes verlieren. Es ist schade, wenn man sieht, welche schönen Tiere man nicht mehr zum Züchten einsetzen kann, weil sie mischerbig oder sogar reinerbig sind und noch nicht einmal erkranken müssen, jedoch die Genmutation weitergeben können. Auch wir haben dadurch zwei unserer Zuchttiere (von vier Tieren – also die Hälfte unseres Bestandes!) verloren. Es ist sehr teuer und zeitaufwendig Zuchttiere zu verlieren und sich neue gesunde aus guten Linien stammende Tiere zu holen. Aber das gehört nun mal zum Züchten dazu. Es unterscheidet Züchten von Vermehren.

Es heißt auch nicht, dass man die Tiere von heute auf morgen kastrieren lassen sollte, denn das wäre aus dem Grund fatal, dass dadurch viele wertvolle Linien verloren gingen. Aber als verantwortungsvoller Züchter macht man ein oder zwei „last litter“, und hat dadurch die Möglichkeit sich ein negatives Kitten zur Zucht zu behalten, um die Linie zu erhalten.

Dass das Züchten ein teures Hobby ist, sollte jedem Züchter bekannt sein und nun kommen eben noch ein paar weitere Kosten durch die HCM-Testung und den Verlust einiger Zuchttiere hinzu, die entweder weiterhin als Kastraten bei den Züchtern leben oder aber schöne Liebhaberplätze finden. Aber dadurch ist der Züchter wieder ein Stückchen vorwärts gekommen seine Ziele, nämlich gesunde Tiere zu züchten zu verwirklichen.

Was nützt es wem, wenn mit Tieren weitergezüchtet wird, die HCM vererben können und somit kranke Tiere in die Welt setzen können? Natürlich nützt es dem Züchter, denn er spart dadurch sehr viel Geld. Aber es sollte jeder Züchter vernünftig sein und Geld in gesunde Zuchttiere investieren oder aber eine Zuchtpause einlegen.

Unsere Meinung zum sinnvollen Umgang mit HCM-Testungen:

Jeder Züchter, der verantwortungsbewusst für die Gesundheit der wundervollen Maine Coon Rasse züchtet, sollte froh sein, dass es solche Testungen inzwischen gibt und dass die Forschung weiterhin daran arbeitet! Was nutzen uns die schönsten Katzen, wenn sie nach 2 Jahren tot umfallen? Wir wollen doch länger Freude an den Tieren haben und jede Katze sollte doch ein Recht auf ein langes gesundes Leben haben.

Jedes Tier sollte getestet werden, jedoch nicht von heute auf morgen kastriert werden. Zuerst sollte überprüft werden wie wertvoll die Linien des Tieres sind. Demnach ist es m.E. durchaus vertretbar ein oder zwei „Last litter“ mit den HCM mischerbigen Tieren zu bekommen, um die Linien zu erhalten. Erst danach sollten die Tiere kastriert werden. Von diesen last littern sollten selbstverständlich nur die N/N-Tiere zur Zucht eingesetzt werden. HCM/HCM-Tiere sollten grundsätzlich niemals zur Zucht eingesetzt werden, ebenso sollten keine zwei N/HCM Tiere miteinander verpaart werden, auch nicht zum last litter.

Jeder Züchter sollte seine Zuchttiere auf die Genmutation MYPBC untersuchen lassen und die Tiere in regelmäßigen Abständen schallen lassen.